Unser Stammbaum

Quelle: Bamesberger, Heinrich - Brief 1924/01/25

Beschreibung

Art Wert
Titel Bamesberger, Heinrich - Brief 1924/01/25
Datum 25.01.1924
Referenzart Brief
Veröffentlichung Letters from the Eureka Rundschau and Das Nordlicht, 3 Jun 1915 - 27 Dec 1929

Text

24.04.1924

Hoffnungstal, den 25.01.1924

Liebe Freunde Georg und Christian!

Euren werten Brief haben wir erhalten und uns herzlich gefreut zu hören, dass ihr noch gesund seid. Wir sind es ja auch noch, aber liebe Freunde, es sieht alles so aus, als wäre die letzte Zeit gekommen. Die Teuerung ist nicht zu beschreiben, denn nur ein Brief fortschicken kostet eine Milliarde und so auch jede Kleinigkeit, die man im Haus braucht.
Es ist ein Strafe Gottes, so hat es kommen müssen. Glücklich sind die Toten.
Besonders schwer ist es für alte Leute und eure Mutter, die kürzlich gestorben ist, hat nun alles überstanden und wird froh sein in der Ewigkeit.
Werdet wohl auch wissen wollen, was wir geerntet haben. Es ist nicht viel, hätte uns dennoch gelangt, wenn wir hätten alles behalten dürfen, aber wir haben von dem noch geben müssen. Wir haben geerntet so bis 50 oder 60 Pud und davon mussten wir 92 Pud abgeben als Landsteuer. Sie fragen fragen nicht, hast du es oder hast du es nicht, man muss einfach geben. Man muss es von den Kühen heraus melken. Wir haben 3 Kühe und 50 Hühner und von diesen müssen wir unser Leben unterhalten.
Du fragst auch, ob die Elisabeth Bamesberger Geld erhalten hat. Sie sagte mir, dass sie noch keins erhalten. Sie lässt euch herzlich grüßen und sagen, dass sie im vorigen Frühjahr eine Postilka mit Ware von euch bekommen hat und Geld hat sie damals bekommen von ihrem Bruder Christian Schwaderer. Sie hat sich dann gleich ein Pferd gekauft.
Nun, seid alle gegrüßt, auch die anderen Verwandten, von Onkel und Tante

Heinrich Bamesberger

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Brief Heinrich Bamesberger